Die Parkinson-Erkrankung

Die Parkinson-Erkrankung betrifft mindestens 2 von 100 Menschen über 65 Jahren. Wenngleich sie eine typische Erkrankung des Alters darstellt, können auch Menschen deutlich unter 50, gelegentlich auch unter 40 Jahren daran erkranken.

 

Unabhängig vom Patientenalter kann bereits die Diagnosefindung Patienten und Therapeuten vor große Herausforderungen stellen und sich länger hinauszögern. Dies liegt größtenteils am interindividuell unterschiedlichen Erkrankungsbeginn. Das für die Erkrankung zwar sehr bekannte Symptom Tremor (Zittern) tritt beispielsweise nur bei ca. 70 % der Parkinsonpatienten auf, wohingegen bei manchen Patienten durch die Steifigkeit bedingte Schulter-Arm- oder Rückenschmerzen das Anfangsbild dominieren. Andere Patienten berichten vor allem über eine Verkleinerung der Handschrift oder Ungeschicklichkeit, die Stimme kann auch leiser werden. Änderungen der geistigen Leistungsfähigkeit können letztlich das klinische Bild dominieren, sie stehen bei der klassischen Parkinson-Erkrankung zu Beginn üblicherweise nicht im Vordergrund.

 

Durch welche Symptome auch immer sich die Erkrankung erstmals zeigt, eines ist allen Patienten gemein: Die Erkrankung ist von einem erfahrenen Therapeuten gut behandelbar, leider jedoch immer noch nicht heilbar. Eine kausale Behandlungsmethode steht somit nicht zur Verfügung, jedoch sehr gute, symptomlindernde (symptomatische) Therapien. Hier ist jedoch Parkinsonpatient nicht gleich Parkinsonpatient: Selbst der Therapiebeginn ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Bereits bei Behandlungsbeginn relevante, individuelle Faktoren sind hier beispielsweise Patientenalter, Begleiterkrankungen und das Vorhandensein gewisser nicht-motorischer Symptome. Die Bezeichnung des behandelnden Neurologen als „Parkinsonologe“ bekommt schon zu Erkrankungsbeginn ihre Berechtigung. Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es nicht nur zu motorischen Komplikationen und neuen motorischen Symptomen, sondern auch zu einer zunehmenden Relevanz von nicht-motorischen Symptomen wie Schwitzen, Schwindel, Blasenstörung, Stimmungsänderung, Antriebsstörung und vielen mehr. Behandlungstechnisch wird es immer wichtiger, dass der behandelnde Arzt an den richtigen medikamentösen und nicht-medikamentösen „Schrauben“ dreht und die individuelle Krankengeschichte des Patienten kennt. Das Ziel der nachhaltigen Besserung der Lebensqualität lässt sich so am besten erreichen. Häufig reichen schon einfache praktische Tipps wie ausreichender Abstand von Mahlzeiten und Parkinson-Medikamenten oder eine Änderung der Einnahmeintervalle aus, um eine signifikante Besserung der Symptomkontrolle zu bewirken.

 

Bei gewissen Patienten können im Erkrankungsverlauf spezielle, moderne Behandlungsmethoden erfolgreich eingesetzt werden: Die Tiefe Hirnstimulation, die subkutane Verabreichung von Apomorphin („Apomorphin-Pumpe“) bzw. die kontinuierliche Verabreichung des Wirkstoffes DOPA in einen der ersten Dünndarmabschnitte („DOPA-Pumpe“). Die Evaluierung der Behandlungsmöglichkeit mit solch progressiven Verfahren und auch der Umgang mit diesen Verfahren erfordert spezielle Kenntnisse und langjährige Erfahrung im Spezialgebiet Parkinson und Bewegungsstörungen.

 

Ich freue mich, Sie auf Ihrem Weg von der korrekten Diagnosestellung bis zur herausfordernden Behandlung ärztlicherseits begleiten und beraten zu dürfen !

Ihr Dr. Thomas Foki

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